Über Murmeltiertage und andere Periodika

Mein Sohn ist Teenager und seit ein, zwei Jahren hat er für sich das Philosophieren als Hobby entdeckt – vorzugsweise mit seinem Vater. Das ist manchmal anstrengend, meistens aber sehr belebend und es schärft meinen Blick dafür, wie die nachwachsende Generation die Dinge sieht.

»Schreibst du auch mal was über Rhythmus, Papa?« …

… Ich fragte zurück, was genau er damit meine. »Naja, also so Sachen, die immer gleich ablaufen, die man immer wieder macht.« Cool, dachte ich! Das ist genau eins von diesen Dingen, die mich auch schon immer umgetrieben haben: Nehmen Sie zum Beispiel morgens immer genau denselben Weg zur Arbeit, stellen sich mit Ihrem Wagen womöglich täglich in denselben Stau, um abends auf dem Heimweg dasselbe spiegelbildlich noch einmal zu erleben? Und? Nervt’s?

Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen? Starten Sie doch morgen einfach zehn Minuten früher, biegen Sie an der nächsten Querstraße ab und nehmen einen anderen Weg! Vielleicht kommen Sie sogar früher an, weil’s keinen Stau gibt. Vielleicht auch nicht und Sie kommen zu spät – dafür aber möglicherweise entspannter und angeregt von den vielen neuen Dingen, die Ihnen auf Ihrem Neuen Weg begegnet sind!?

Routinen sind ja durchaus wichtig, …

… sie helfen uns, effizient mit wiederkehrenden Aufgaben umzugehen, geben uns Sicherheit und ja: ein Rhythm of Life mit der passenden Zahl von Beats per Minute kann sich sehr gut anfühlen. Aber wenn aus Routinen Stereotypen werden, schlägt es meist ins Gegenteil um und vor allem unser Geist ermüdet. Dann ist’s Zeit, das »Murmeltier« wegzusperren. Es müssen ja nicht gleich Revolutionen sein. Setzen Sie sich doch beim nächsten Team-Meeting einfach mal auf einen anderen Platz als sonst:

  • Risiko: Ihr/e Kolleg/innen sind irritiert.
  • Chance: Ihr/e Kolleg/innen sind inspiriert.

Vielleicht ist es genau der kleine Dominostein, der an diesem Tag eine kreative Kettenreaktion auslöst.

 

#Kreativität #Murmeltiere # Philosophie